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Landkreis lobt "starkes Signal" nach Klinikum-Beschluss - ein Kommentar

Ein Kommentar zum Artikel des Landkreises "Breite Mehrheit: Starkes Signal des Kreistags für eine Weiterentwicklung des Elbe-Elster-Klinikums".
Der Artikel ist hier abrufbar ...
Der komplexe Sachverhalt lässt sich nicht in drei Sätzen zusammenfassen. Dennoch möchte ich auf das Thema eingehen und es kritisch hinterfragen.

Beim Lesen der Überschrift und des Textes habe ich den Eindruck, auf einer anderen Veranstaltung gewesen zu sein und eine andere Beschlussvorlage behandelt zu haben. Der Öffentlichkeit wird suggeriert, dass der heilige Gral gefunden wurde und damit die Zukunft der "qualitativ-hochwertigen Versorgung im Landkreis" langfristig gesichert ist - so zumindest das ausgerufene Ziel.
Dabei wird der "breite Schulterschluss" vom Landrat (CDU) gelobt, der während der außerplanmäßigen Kreistagssitzung zu diesen wegweisenden und einschneidenden Entscheidungen nicht einmal das Wort ergriffen hat. Respekt!

Als Abgeordnete hatten wir leider im Vorfeld der Sitzung keine Präsentation oder Zahlen zur Verfügung, was der breiten und transparenten Information widerspricht. Alles wurde "live" per PowerPoint abgehandelt, und es wurde auf eine schnelle Entscheidung gedrängt. Meine Anfrage zur Übersendung der Präsentation blieb bislang unbeantwortet. Schon in der Beschlussvorlage, die den Abgeordneten verspätet, nur drei Werktage vor der Sitzung übermittelt wurde, wird deutlich, dass eine 2-Haus-Strategie (stationär) ohne Finsterwalde verfolgt wird.

Auch in der Präsentation wurde deutlich gesagt, dass die Notaufnahme in Finsterwalde schnellstmöglich bzw. innerhalb der nächsten (6) Monate geschlossen werden soll. Natürlich nur für die Übergangszeit, bis das neue Krankenhaus im Bereich Doki steht. Laut den Visionen der Beratergesellschaft, des Geschäftsführers und der Kreisverwaltung soll dies bis zum Ende des Jahrzehnts der Fall sein. Bis dahin müssen Notfälle aus dem bevölkerungsreichsten Gebiet des Kreises also weite Strecken zurücklegen. Die Menschen werden immer älter und weniger mobil. Jemand, der mit einem Oberschenkelhalsbruch über 30 km, bis Herzberg sogar über 40 km, transportiert werden muss, wird wenig begeistert sein.

In der Sitzung konnten Anfragen nur unzureichend beantwortet werden und bei der Frage nach dem Investitionsvolumen des Neubaus musste der Berater erst nachrechnen. Am Ende kam eine Summe von 150 Millionen Euro + x heraus. Der Großteil soll vom Land finanziert werden. Aha! Der Klinikanbau in Finsterwalde wartet seit Jahren auf Umsetzung und die finanzielle Unterstützung vom Land und nun möchte man im dreistelligen Millionenbereich ein neues Krankenhaus finanziert bekommen.

Damit wären die grundlegenden Probleme noch nicht einmal gelöst. Viele Mitarbeiter verlassen das Klinikum, weil ihnen der Geschäftsführer und einige Führungskräfte arrogant gegenübertreten und Hinweise/Sorgen nicht ernstgenommen werden. Wer es nicht schafft, Fachkräfte zu halten, sollte sich nicht in erster Linie um die Fachkräftegewinnung kümmern. Das Berufsleben ist ständig im Wandel und eine Klinikleitung muss sich anpassen können. Die Überforderung ist deutlich spürbar und ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Neubau unter diesen Voraussetzungen mit Personal besetzt werden soll.

Auf meine Nachfrage zur Mitarbeiterführung an die Beratergesellschaft wurde mir geantwortet: "überdurchschnittlich gut". Dies sollte jedem die Augen öffnen, denn das stimmt definitiv nicht und zeugt von wenig Selbstreflexion und unrealistischer Einschätzung der aktuellen Situation.

Wenn man in der Lage sein möchte, über 150 Millionen Euro für einen Neubau einzutreiben, sollte man sich lieber auf den Weiterbetrieb und Ausbau der bisherigen Standorte konzentrieren und somit wirklich etwas für eine zukunftssichere und qualitativ hochwertige Versorgung tun.
Davon würden alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis profitieren und die Beschäftigten müssten keine Ängste um ihre Zukunft haben. Auch die beschworene Bürgerbeteiligung muss hinterfragt werden, da die Beratergesellschaft deutlich gemacht hat, dass nur die vorgestellte 3+1-Variante umgesetzt werden soll. Es blieb unklar, an welcher Stelle Bürger, Bürgermeister und Abgeordnete noch einen Gestaltungsspielraum haben sollen.

Lasst uns parteiübergreifend für den Erhalt aller drei Standorte kämpfen und den unrealistischen Vorstellungen eine Absage erteilen. Am Ende könnte die Klinikreform doch zugunsten unserer drei Standorte sprechen, aber einige machen den zweiten Schritt vor dem ersten. Bleiben wir optimistisch und danken wir allen engagierten Beschäftigten des Klinikums für ihren Einsatz und das Durchhaltevermögen in der aktuellen Situation.

Ronny Zierenberg
Vorsitzender
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